Gültig von 18.09.2011 12:00
bis 20.09.2011 00.00h (Forecast umfasst aufgrund der Wetterlage 36h)
Erstellt 12.09.2011, 10:30Uhr
Wetterlage
Spätes Hochsommerende, ein letztes mal in diesem Jahr wird es im Osten Österreichs hochsommerlich warm mit nahe 30°C.
Die späte Hitze wird durch vorderseitige WLA an der Ostflanke eines Nordseetiefs bewirkt. Eine intensive Kaltfront legt sich vom Westen her über den Alpenraum, und ein starkes Mittelmeertief wird durch Umströmen der Alpen übers Rhone Tal ausgelöst.
Jene Kombination sorgt in den nächsten 36h für ein Potpourrie aus konvektiven, unwettergewährlichen Wettererscheinungen, sowie für einen markanten Wettersturz.
Wetterentwicklung
Im Süden und Osten: Ein letzter Hochsommertag, der bis in die Abendstunden anhält.
Im Westen gehen bereits Gewitter nieder, die im Tagesverlauf zu großen Neiderschlagssumen führen. Auch einzelne schwere Gewitter können, vo Italien her herangeführt, dabei sein.
Im Süden und Osten wird es gegen Abend gewittrig, und hier kommt im Süden eine Kombination aus starker Windscherung in allen Höhen und mäßiger Labilität zu tragen, etliche dieser Gewitter können schwer ausfallen (Superzellen). Aber auch hier ist die Hauptgefahr in der nachfolgenden Entwicklung zu sehen, die über bis zu 24h anhaltenden gewittrig durchsetzten Starkregen mit sich bringt - jene Entwicklung ist der Grund für die ungewöhnliche Gültigkeitsdauer des Forecast.
Gefahren
Abendliche Superzellen, bzw. von Italien nach Vbg, Tirol oder K ziehende Gewitter können starken Hagelschlag und Sturm im Niederschlagsbereich mit sich bringen.
Ein Einzelner Tornado ist am Abend bzw. in der frühen Nacht im SO nicht auszuschließen (jener ist aber DEFINITIV NICHT DAS RISIKO UM DAS ES BEI DIESEM FORECAST GEHT).
Hauptgefahr: Anhaltende konvektive Starkniederschläge, die verbreitet zu Muren und teils markanten Überflutungen führen wird
Sonntag, 18. September 2011
Mittwoch, 14. September 2011
Squalline
Die Niederschlagskühlung im Regen erhöht den Druck soweit, dass die Luft nach vorne wegschiesst. Dort, wo die kalte, feuchte Luft am Vorderrand der Linie auf die davor lagernde Warmluft trifft und diese hochreißt, liegt die Böenfront. Sie manifestiert sich meist durch eine walzenförmige, bedrohlich aussehende Wolke. Dort wo die Kaltluft auf die Warmluft trifft herrscht Konvergenz (Zusammenströmen). Gleichzeitig gibt es eine starke Bewegung nach oben, da die Kaltluft die Warmluft anhebt. Wird konvergierende Luft vertikal gestreckt (Hebung) dann beginnt sie zu rotieren oder bereits existierende Rotation wird verstärkt. Dieser Zusammenhang wird über die Vorticitygleichung beschrieben. In rotierenden Aufwindsäulen fällt der Druck recht stark gegenüber der Außenluft. Das Gasgesetz bzw. das Gesetz über den Sättigunsdampfdruck regiert darauf folgendermaßen: Wird der Druck gesenkt und ändert sich sonst nichts, so steigt die relative Feuchte. Sinkt der Druck deutlich, kann rasch die Kondensation erreicht werden, vor allem dann, wenn die beteiligte Luft schon sehr feucht war. Aus den Messungen der Stationen kann man schließen, dass an der Böenfront Temperaturen von 19 Grad bei einem Taupunkt von 18 Grad geherrscht haben müssen, das heißt dass aus dem Gewitter Luft nahe an der Sättigung ausgeflossen ist. Man braucht also den Druck gar nicht viel zu senken (ein paar hPa) durch Hebung (und geringe Rotation), um Kondensation zu erreichen. Gerade am Vorderrand von Squallines mit heftigen Niederschlägen im Gewitterbereich, die die Luft stark anfeuchten ist die Bildung von nicht-superzelligen, auskondensierten, schwach rotierenden Wirbeln (u.g.s schwachbrüstige Tornados) stark begünstigt und auch in Österreich sehr häufig. Der überwiegende Teil dieser NonSZ Tornados bleibt extrem schwach, oft unsichtbar und wird deswegen auch selten dokumentiert. Die potentiellen Schäden durch solch einen Schwächling werden von den Schäden durch die oftmals extremen Böen an der Böenfront in den Schatten eines Hochhauses gestellt.
Montag, 12. September 2011
Freitag, 9. September 2011
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