Sonntag, 15. Mai 2011

Auch bei uns möglich.......

Tornado fegte über Müllendorf
Ein heftiges Unwetter hat am Samstagnachmittag im Nordburgenland seine Spuren hinterlassen. Im Raum Eisenstadt wurden zahlreiche Keller und Garagen überflutet. Die Feuerwehren mussten zu Auspumparbeiten ausrücken. Betroffen waren in der Landeshauptstadt nach Angaben der Landessicherheitszentrale (LSZ) Burgenland auch die BEWAG, das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder und das Finanzamt.
Besonders schlimm erwischte es die Gemeinde Müllendorf (Bezirk Eisenstadt-Umgebung): Über den burgenländischen Ort fegte ein regelrechter Tornado hinweg und hinterließ eine Spur der Verwüstung.
In Müllendorf deckten Sturmböen zwei Dächer ab. In Eisenstadt musste die Feuerwehr einen umgestürzten Baum beseitigen. Auch in Forchtenstein (Bezirk Mattersburg) gab es einen Einsatz, da ebenfalls ein Baum umzustürzen drohte. Insgesamt waren während des Unwetters laut LSZ 15 Feuerwehren im Einsatz, zwölf davon waren auch noch am späten Nachmittag beschäftigt. Am späten Nachmittag hatte sich die Wettersituation vorerst beruhigt. Für eine Entwarnung sei es aber noch zu früh, hieß es aus der LSZ.
Den Einsatzkräften bot sich ein Bild der Zerstörung: Ein Tornado mit einem Durchmesser von 50 bis 80 Metern hatte seine Bahn durch das Dorf gezogen. "Man kann sich das nicht vorstellen, wenn man es nicht selber gesehen hat. Das hat ausgeschaut, wie wenn eine Bombe eingeschlagen hätte", so Karl Tinhof von der Feuerwehr Müllendorf. Teile von Dächern und Bäume lagen herum. Eternitplatten, die der Wind mitriss, steckten in Hausfassaden.
Bei mindestens drei Häusern sei der Dachstuhl samt den Mauerbänken ausgerissen, die Dächer saßen schief. Ein Blechdach sei 70 bis 80 Meter durch die Gegend geflogen und dann in einem Garten gelandet. "Alle miteinander sind wir froh, dass kein Personenschaden passiert ist", meinte Tinhof. Am Sportplatz stellten sich Leute in der Kantine unter, die von dem Sturm verschont blieb. 50 Meter daneben habe der Wind ein Dach abgedeckt. Dachziegel und ein etwa 20 Quadratmeter großes Blechdach seien durch die Luft geflogen.

Auch Pöttsching betroffen
Noch schlimmer traf es laut Feuerwehr die Nachbargemeinde Pöttsching, wo Dutzende Haushalte Hilfe benötigten. Im neu errichteten Haus einer jungen Familie wurde überflutete Schlamm den Keller mehr als einen Meter hoch. Der Wasserdruck riss Türstöcke aus den Wänden, die komplette Einrichtung wurde zerstört. Unwetter suchten Samstagnachmittag auch Forchtenstein heim: Neben der Landesstraße 327 riss der Sturm eine 40 Zentimeter dicke Weide um, die aufs Straßenbankett stürzte. Einen weiteren Baum, der umzustürzen drohte, schnitt die Feuerwehr um.
Am späteren Samstagnachmittag verlagerte sich die Schlechtwetterfront laut LSZ dann in den Landessüden. Auch in den Bezirken Oberwart und Güssing gab es Feuerwehreinsätze. Die Nacht auf heute, Sonntag, sei ruhig verlaufen, ehe wieder vereinzelt mit Pumparbeiten begonnen wurde.

(APA)


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