Dienstag, 5. Juni 2012

Wetter der nächsten Tage

Die ausgeprägte Tiefdrucktätigkeit ist schon vor längerem über Nordwesteuropa zum Liegen gekommen und schickt an ihrer Süd- und Ostflanke immer wieder Trogvorstöße Richtung West- und Mitteleuropa. Das Ergebnis sind kurze, feuchtwarme und schwüle, teils heiße Vorderseiten, die gerade mal 1-2 Tage andauernd, bevor hinten nach schon die nächste Dusche kommt. So auch ganz klassich diese Woche. Nachdem sich mit der gestrigen Kaltfront über Nacht ein Tief über Oberitalien gebildet hat, gibts heute verbreitet andauernden Regen, im Westen und Süden sogar intensiv und Schneefall bis teils unter 1700m. So meldete der Hahnenkamm vorhin nur 0,1°C und 10,5mm/2h - so ganz beiläufig.
Am späten Abend wird der Regen von Westen rasch weniger und es setzt sich in der Höhe vorerst nochmals sehr frische Luft durch(bis etwa 1°C in 850hPa), bevor am Abend dann WLA einsetzt und die 850er deutlich ansteigen. Morgen Dienstag aber nochmals teils lebhafter-stürmischer Westwind. Dieser flaut dann am Mittwoch ab, die Höhenströmung dreht aus SW, bodennah vermutlich leichter Ostwind.
Interessant wirds dann gewittertechisch wieder ab Donnerstag: mit Annäherung der nächsten Front rechnet GFS schon am Donnerstag einen über Süddeutschland entstehenden MCS, der über Tschechien und Polen abzieht. Für den österreichischen Alpenraum interessanter dann der Freitag, wenn mit der Kaltfront aus Westen und einem Tief direkt über Österreich erneut eine Lage wie die gestrige aufwartet. Zeitpunkt und Luftmasse wären eventuell sogar noch etwas besser als gestern. Cape Werte von ca. 1000J/kg und etwas darüber 17°C in 850hPa und um 60°C Aequitpot. Temperatur, sowie präfrontaler Föhn(der wäre nötig, um tiefbasiges Zeug aus Bayern zu vertreiben) wären Settings, wie sie etwa gestern vorgeherrscht haben. Etwaige Konvergenzen, die genaue Uhrzeit usw und ob es nun wirklich genau soweit kommt, wird sich die nächsten Tage zeigen.
Aufgefallen ist mir noch, dass es rein intuitiv gegen Monatsmitte tendenziell beständiger und dauerhaft wärmer werden könnte - einzelne ENS Members zeigen das auch immer wieder an.
Grund: das Kontinentalhoch verabschiedet den Trog über Nordwesteuropa noch weiter auf den Atlantik(verlagert sich also retrograd bzw. wird gar abgeschnürrt), was dem Alpenraum eine sehr warme, aber typischerweise feuchte und somit gewitterfördernde Südwestströmung bescheren könnte.

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